Rund zwei Monate nach der ersten Hard Fork, die das Bitcoin-Netzwerk erschütterte und die zur Aufspaltung der Bitcoin-Blockchain und der Entstehung der neuen Kryptowährung Bitcoin Cash führte, wird von einem Teil der Community eine erneute Abspaltung des ursprünglichen Bitcoin-Netzwerkes diskutiert. In den letzten Tagen gibt es Anzeichen, dass es bald zur Schaffung von Bitcoin Gold kommen könnte. Was ist dran an diesem Gerücht?
Ende August machte zum ersten Mal das Gerücht die Runde, die Bitcoin Cash Hard Fork müsse nicht zwangsläufig die vorerst letzte Abspaltung der Bitcoin-Blockchain sein. Als Bitcoin GPU, was auch unter den Namen Bitcoin GOLD und BGOLD lief und unter dem Symbol BTG agiert, präsentierte sich eine Gruppe von Bitcoin-Nutzern, welche sich – nach dem über fast zwei Jahre dauernden Gezerres um die zukünftige Skalierung von Bitcoin – in der nun zweigleisigen Lösung mit Bitcoin und Bitcoin Cash noch immer nicht repräsentiert sahen. Diese Gruppe speist sich in erster Linie aus Nutzern, die die SegWit2x-Implementierung im November nicht mittragen wollen und sich gegen den Weg des Großteils der Community auflehnt.
In einer früheren Version der Website, wie sie noch in einem YouTube-Video des YouTubers tplusd zu sehen ist, beschreibt sich Bitcoin GPU als eine Full-Node-Implementierung des Bitcoin-Protokolls. Des Weiteren implizierte die Nachricht des erneuten Aufsplittens des Bitcoin, dass, ähnlich wie bei der BCH-Hard-Fork, wieder eine anteilige Ausgabe an alle Bitcoin-Holder stattfände – also „more free money“ wie es lapidar heißt. Die genauere Betrachtung der Website ließ jedoch schnell an der Ernsthaftigkeit des Projektes zweifeln, zu unprofessionell mutete deren Aufbau an, zu fehlerhaft der Gebrauch der englischen Sprache.
Jetzt, knapp einen Monat später, nehmen die damals ins Spiel gebrachten Gedankenspiele um eine erneute Hard Fork innerhalb des Bitcoin-Netzwerkes erstmals konkretere Formen an. So ist auf ebenjener Website-Domain btcgpu.org seit dem 25. September nunmehr eine statische Seite geschaltet, auf der lediglich der Stichtag 25. Oktober angegeben wird. Der dazugehörige Twitter-Account Bitcoin Gold (@btcgpu) kündigte am selbigen Tag mit einem Tweet die #bgold exodus fork an, gemeinsam mit dem Verspechen „Hodl BTC on 10.25 get free BTG on 11.1“.
Damit soll erneut ein ähnlicher Weg angedeutet werden wie jener, den auch Bitcoin Cash gegangen war, indem ein vorgeblich überlegenes Protokoll herausgebracht wird, um damit die klassische Bitcoin-Blockchain, vor allem aber deren erste Hard Fork Bitcoin Cash herauszufordern. So soll der neue Token am 25. Oktober aus der Wiege gehoben werden und ab 1. November an Krypto-Börsen handelbar sein.
Inwieweit eine eventuelle Hard Fork von Bitcoin tatsächlich die Relevanz und Feuerpower haben könnte, das Bitcoin-Netzwerk ernsthaft zu beeinflussen, darf jedoch aktiv bezweifelt werden. Gemessen an der aktuellen Informationslage ist es nicht einmal als gesichert anzusehen, dass es tatsächlich zu einer Hard Fork kommen wird, geschweige denn dass sich annähernd ähnliches ereignen könnte, wie es bei der Entstehung von Bitcoin Cash der Fall war. In jedem Fall bleibt das Projekt bis zum 25. Oktober jedoch weiter spannend zu beobachten.
Besuchen Sie die Website-Domain (25.Oktober): btcgpu.org