Das erste Mal soll eine Bitcoin-Transaktion über das Lightning Network durchgeführt worden sein. So soll die durch SegWit ermöglichte Technologie für die Zahlung eines TorGuard VPN-Routers genutzt worden sein. Der Dienstleister TorGuard hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, Zahlungen über das Lightning Network akzeptieren zu wollen.
Natürlich können Bitcoins als reines Spekulationsobjekt von Nutzern gehalten werden, die nicht beabsichtigen, regelmäßig Überweisungen in Bitcoin vorzunehmen. Der primäre Sinn hinter Bitcoin ist es allerdings, Bitcoins als Zahlungsmittel zu nutzen. Entsprechend stellt sich häufig die Frage, wie eine Bitcoin-Transaktion eigentlich abläuft.
Zunächst der etwas verwirrende Teil: Bitcoins existieren nirgendwo, nicht mal auf einer Festplatte. Zwar spricht man davon, dass jemand Bitcoins besitzt, doch wenn man nach einer bestimmten Bitcoin-Adresse sucht, dann finden sich dort keine digitalen Bitcoins. Man kann nicht auf ein physisches Objekt verweisen, nicht einmal auf eine digitale Datei, und sagen: das ist ein Bitcoin.
Stattdessen gibt es nur Aufzeichnungen über Transaktionen zwischen verschiedenen Adressen mit Guthaben, die sich entweder erhöht oder verringert haben. Jede Transaktion, die jemals ausgeführt wurde, wird in einem riesigen, öffentlichen Register (Ledger) namens Blockchain gespeichert. Will man den Saldo irgendeiner Bitcoin-Adresse ausrechnen, muss man diesen über die Blockchain errechnen, denn es werden keine Informationen in der Adresse gespeichert.
Wenn Alice Bob einige Bitcoins schickt, dann enthält diese Transaktion drei Informationen:
Um Bitcoins zu versenden, benötigt man zwei Dinge: Eine Bitcoin-Adresse und einen privaten Schlüssel. Eine Bitcoin-Adresse wird zufällig generiert und besteht aus einer Reihenfolge an Buchstaben und Zahlen. Der private Schlüssel ist eine andere Folge aus Buchstaben und Zahlen, der jedoch anders als die Bitcoin-Adresse geheim gehalten wird.
Die Bitcoin-Adresse kann man sich wie ein Schließfach mit einer gläsernen Tür vorstellen. Jeder weiß, was sich darin befindet, doch nur der private Schlüssel kann das Schließfach öffnen und Dinge hineinlegen oder herausnehmen.
Wenn Alice Bitcoins an Bob senden will, nutzt sie ihren privaten Schlüssel, um eine Nachricht mit dem Input (die vorhergegangene Transaktion der Coins), der Menge und dem Output (Bobs Adresse) zu signieren.
Dann versendet sie ihre Bitcoins von ihrem Wallet an das Bitcoin-Netzwerk. Dort verifizieren Bitcoin-Miner die Transaktion, setzen sie in den Transaktionsblock und lösen sie eventuell auf.
Da eine Transaktion von Minern bestätigt werden muss, ist man manchmal dazu gezwungen zu warten bis sie fertig mit dem Schürfen (Minen) sind. Das Bitcoin-Protokoll ist so eingestellt, dass jeder Block in etwa zehn Minuten braucht, um geschürft zu werden. Manche Händler lassen den Nutzer warten bis der Block bestätigt wurde. Andersherum gibt es einige Händler, die nicht warten bis die Transaktion bestätigt wurde. Sie gehen das Risiko ein und nehmen an, dass man nicht versucht seine Bitcoins für andere Dinge auszugeben, bevor die Transaktion bestätigt wurde. Dies ist bei niedrigen Transaktionen (Micropayments) verbreitet, bei denen das Risiko eines Betrugs nicht so hoch ist. Jeder Empfänger kann selbst entscheiden, wie viele Bestätigungen er verlangt. Dabei gilt der Grundsatz, dass mehr Bestätigungen die Transaktion sicherer machen, sie allerdings auch verlangsamen.
Da Bitcoins nur als Aufzeichnungen der Transaktionen existieren, können viele verschiedene Transaktionen an eine spezielle Bitcoin-Adresse gebunden sein. Vielleicht hat Jane Alice zwei Bitcoin geschickt, Philip hat ihr einen Bitcoin gesendet und Eve nur einen – alle als getrennte Transaktionen zu separaten Uhrzeiten. Sie werden nicht automatisch in das Wallet von Alice zu sechs bestehenden Bitcoins in einer Datei umgewandelt, sondern sie sind lediglich als verschiedene Transaktionsaufzeichnungen vorhanden. Wenn Alice Bob Bitcoins senden will, wird ihr Wallet versuchen Transaktionsaufzeichnungen mit verschiedenen Mengen zu nutzen, die sich zu der Menge an Bitcoins addieren, die sie Bob schicken wollte.
Es besteht die Möglichkeit, dass sich in Alice’ Wallet nicht die genaue Menge an addierbaren Transaktionsaufzeichnungen befindet, die sie an Bob versenden möchte. Möchte Alice etwa 1,5 BTC an Bob versenden und keine der Transaktionen, die sie in ihrem Wallet hat, entspricht dieser Menge bzw. lässt sich zu dieser Menge addieren, dann passiert folgendes: Alice schickt die zwei Bitcoins, die sie von Jane bekommen hat, an Bob. Jane ist der Input und Bob ist der Output. Da Alice jedoch die Menge von 1,5 BTC versenden will, erstellt ihr Wallet automatisch zwei Outputs für ihre Transaktion: 1,5 BTC an Bob und 0,5 BTC an eine neue Adresse, die erstellt wurde, um das Wechselgeld von Bob für Alice zu halten.
Transaktionsgebühren werden durch verschiedene Faktoren berechnet. Bei manchen Wallets lassen sich Transaktionsgebühren manuell festsetzen. Je höher die Gebühr, desto schneller wird die Transaktion abgewickelt. Jeder Anteil einer Transaktion, der nicht vom Empfänger oder als Wechselgeld aufgenommen wurde, wird als Gebühr gesehen. Diese geht dann als Bonus an den Miner, der es geschafft hat den Transaktionsblock fertig zu berechnen. Die Transaktionsgebühren liegen bei Auslandsüberweisungen jedoch meist deutlich unter den banküblichen Transaktionskosten.
Zunächst lässt sich feststellen: Bitcoin ist nicht wirklich für Belege gemacht. Doch mit Version 0.9 wird es Veränderungen geben, die die Funktionsweise von Zahlungen ändern und sie damit weitaus benutzerfreundlicher und ausgereifter machen.
Zahlungsabwickler wie BitPay bieten außerdem fortgeschrittene Features wie Belege und Kaufbestätigungen von Webseiten an, die man nicht mit einer normalen Bitcoin-Transaktion erhalten würde.
Bitcoin-Transaktionen sind teilbar. Ein Satoshi sind ein Hundertmillionstel Bitcoin. Es ist möglich eine Transaktion einer Menge von 5.430 Satoshi (derzeit rund 0,0125 EUR) im Bitcoin-Netzwerk durchzuführen.